Rettungsdienst im Landkreis Oder-Spree jetzt mit DIVI-Intensivtransportkurs
Zertifiziert durch die Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und durch die Landesärztekammer Brandenburg startete die Rettungsdienst im Landkreis Oder-Spree GmbH am 11. Januar 2022 die erste modulare Durchführung des Intensivtransportkurses nach Vorgaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin. In Kooperation mit dem Helios Klinikum Bad Saarow wurde zur Schaffung von Synergien zwischen beiden Einrichtungen extra ein Modul so geplant, dass das Helios Klinikum den Schwerpunkt Extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) und Kindernotverlegungen nach Vorgaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin thematisieren kann.
Olaf Schoenborn, verantwortlich für das Projekt und das Curriculum, will möglichst vielen Notfallsanitäter die Möglichkeit geben, an dem Intensivtransportkurs teilnehmen zu können. Hierfür entwarf er drei Module für den gesamten Kurs. Die Module sind an unterschiedlichen Tagen verteilt auf maximal 12 Wochen gemäß den Vorgaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin zu absolvieren.
Um den ärztlichen und pflegerischen Kollegen ebenfalls die Möglichkeit der Partizipation und gegenseitigen Austausch geben zu können, entstand eine zuverlässige und kollegiale Zusammenarbeit mit Oberarzt Ali Allam. Dadurch konnte das Thema „Not- und Intensivverlegungen“ für beide Seiten erfolgreich vorangebracht werden.
Notfallsanitäte, Notärzte sowie auch Pflegefachkräfte und Fachärzte, die beispielsweise ECMO-Transporte begleiten, werden durch den Intensivtransportkurs in die Lage versetzt, wichtige Aspekte des Intensivtransports kennenzulernen.
Im ersten Modul werden Organisations- und Einsatztaktik besprochen, wobei hier Wert auf die rechtlichen Bestimmungen gelegt wird. Schwerpunkt des zweiten Moduls sind die ECMO-Verlegungen. Dieses beinhaltet die Zuführung des ECMO-Teams zur Quellklinik und den Transport mit einem Rettungswagen und der angeschlossenen ECMO-Maschine an intubiert und beatmeten Patienten. Der Rettungsdienst im Landkreis Oder-Spree GmbH hat hierzu aufwändig drei Rettungswagen umgerüstet.
Im dritten Teil werden die Teamzusammenarbeit und spezielle Besonderheiten trainiert und besprochen. Hierzu gehört insbesondere der Umgang mit Erwachsenen, aber auch Kindern.
Teilnehmer des Intensivtransportkurses werden mit den Rahmenbedingungen und den dafür erforderlichen Maßnahmen konfrontiert. Hierzu zählt die Ausrüstung, der Umgang sowie zusätzliche Medikamente, die notwendig sind. In den Modulen werden pflegerische Aspekte, wie auch ausgewählte Krankheitsbilder – wie Schädel-Hirn-Trauma, akutes Koronarsyndrom, Herzrhythmusstörungen, Aneurysmen und Dissektionen, Lungenembolie, Akutes Respiratorisches Distress Syndrom (ARDS) und schwere Brandverletzungen besprochen, um die Patienten sicher transportieren zu können.
Hygiene, Eigenschutz sind ebenfalls einige Inhalte des modular gestalteten Intensivtransportkurses.
Positiv ist das neue Notfallsanitätergesetz zu nennen, da durch die dreijährige fundierte notfallmedizinische Ausbildung das Thema Intensivtransport bereits in der Ausbildung integriert ist. Hierdurch können in Zusammenarbeit mit Notärztinnen und Notärzten und Klinikfachpersonal Aufgaben und Tätigkeiten neu zugeordnet werden. Dies führt zum Wohl der Patientenversorgung. Durch die explizite Aufnahme des Crisis-Ressource-Management werden die Notfallsanitäter speziell auch in der Teamarbeit weiter professionalisiert.
Datum: 14. März 2022