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Was ist den Menschen im Landkreis beim Klimaschutz besonders wichtig?

Im Rahmen der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes wurde eine Umfrage durchgeführt, um von einer breiteren Gruppe der Bevölkerung die Einstellungen zum Klimaschutz, Anregungen und Wünsche abzufragen. Die Umfrage wurde digital durchgeführt und konnte vom 31. August bis zum 20. Oktober 2021 ausgefüllt werden. Insgesamt nahmen 242 Personen daran teil, wobei nicht alle sämtliche Fragen beantworteten. Es konnten sowohl Fragen übersprungen als auch die Umfrage vorzeitig beendet werden. Die Umfrage war selbstverständlich freiwillig und anonym.

Die Umfrage wurde über verschiedene Kanäle beworben, insbesondere über eine Pressemitteilung des Landkreises, soziale Medien, regionale Presse, über den E-Mail-Verteiler des Klimaschutzmanagements und mit einem Flyer, der zusätzlich eine Kurzversion der Umfrage enthielt. Diese sollte es auch Personen ermöglichen, teilzunehmen, die weniger Zeit darauf verwenden wollen oder nicht in digitaler Form teilnehmen wollen oder können. Der Flyer konnte als Postkarte auf Kosten des Landkreises zurückgeschickt werden. Hierüber gingen bis zum 1. Dezember 2021 Antworten von 34 Personen ein.

Der Fragebogen war für alle Interessierten geöffnet und nicht nur einer zufällig ausgewählten Stichprobe. Dadurch sind die Daten nicht repräsentativ für die Bevölkerung. Wie bei ähnlichen Projekten muss natürlich davon ausgegangen werden, dass die Umfrage eher von Personen beantwortet wurde, die am Thema Klimaschutz schon vorher interessiert waren. Trotzdem lassen insbesondere die Antworten auf die offenen Fragen erahnen, dass ein relativ großes Spektrum an Personen erreicht wurde. Das Ziel der Umfrage war es, weitere Wünsche und Ideen zum Klimaschutz im Landkreis abzufragen und eine weitere niedrigschwellige Möglichkeit zur Beteiligung zu geben. Mit den Antworten der 242 Personen stellen die Ergebnisse so eine wertvolle Grundlage für die Entwicklung des Klimaschutzkonzeptes in Oder-Spree dar. Wir danken daher allen, die an der Umfrage teilgenommen haben!

Die Umfrage zeigt, dass die Befragten das Thema Klimaschutz als sehr wichtig ansehen. Durchschnittlich wurde auf die Frage, „wie schätzen Sie die Herausforderungen durch den Klimawandel ein?“ mit Antwortmöglichkeiten auf einer Skala von 1 (gar kein ernstes Problem) bis 10 (ein sehr ernstes Problem) 8,2 gewählt (236 Antworten, ohne „keine Antwort“). Auch die Antworten auf die Frage „was denken Sie, inwieweit wird der Klimawandel Ihre persönlichen Lebensbedingungen im Speziellen und die Lebensbedingungen im Allgemeinen im Landkreis Oder-Spree in den nächsten Jahrzehnten beeinflussen?“ verdeutlicht diese Dringlichkeit. Hier antwortete eine große Mehrheit mit „starke negative Folgen“. Daher sollte sich der Landkreis nach Ansicht von 82 Prozent der Befragten stärker für die Anpassung an den Klimawandel einsetzen (215 Antworten insgesamt, ohne „keine Antwort“).

Antwortverteilung im Diagramm (Anzahl an Antworten insgesamt: 236): Weiß nicht: 3 Prozent; Keine negativen Folgen: 4 Prozent; Kaum negativen Folgen: 24 Prozent; Starke negativen Folgen: 61 Prozent Abbildung 1: Verteilung der Antworten auf die Frage "Was denken Sie, inwieweit wird der Klimawandel Ihre persönlichen Lebensbedingungen im Speziellen und die Lebensbedingungen im Allgemeinen im Landkreis Oder-Spree in den nächsten Jahrzehnten beeinflussen?", Anzahl an Antworten insgesamt: 236

Verteilung der Antworten im Diagramm der Abbildung 1

  • Weiß nicht: 3 Prozent
  • Keine negativen Folgen: 4 Prozent
  • Kaum negativen Folgen: 24 Prozent
  • Starke negativen Folgen: 61 Prozent

Die Befragten wurden außerdem nach ihrer Sichtweise auf die Wichtigkeit einzelner Handlungsfelder gefragt. Am meisten Personen sahen hier die Themen Land-, Wald- und Forstwirtshaft, regionaler und umweltfreundlicher Konsum, Erzeugung erneuerbarer Energien und Industrie als sehr wichtig oder eher wichtig an.Eine ähnliche Frage wurde auch in der Kurzumfrage in Form eines Flyers gestellt („In diesen Bereichen sollte sich der Landkreis für den Klimaschutz einsetzen…“ mit Skala von 1-nicht nötig bis 4-unbedingt). Auch wenn auch hier alle Themen mehrheitlich für sehr wichtig befunden wurden, sah die Priorisierung etwas anders aus. Am häufigsten mit 3 und 4 bewertet wurden die Themenfelder Mobilität, umweltfreundlicher Konsum, Ernährung und Land-, Wald- und Forstwirtschaft sowie Klima- und Umweltbildung.

Antwortverteilung im Diagramm (Antworten von 230 Befragten): Regionaler und umweltfreundlicher Konsum: 90 Prozent; Industrie: 89 Prozent; Sensibilisierung für das Thema Klimaschutz, Klima- und Umweltbildung: 85 Prozent; Mobilität (Radverkehr, E-Mobilität, Öffentlicher Personennahverkehr): 83 Prozent; Erzeugung erneuerbarer Energien (zum Beispiel Photovoltaik, Fernwärme, Windenergie): 89 Prozent; Gebäude im Landkreis (zum Beispiel energetische Sanierung, Photovoltaik, nachhaltiges Bauen): 84 Prozent; Land-, Wald- und Forstwirtschaft: 91 Prozent; Ernährung (zu Hause, in Kantinen, in der Gastronomie): 81 Prozent Abbildung 2: Anteil der Personen, die ausgewählte Handlungsfelder als "sehr wichtig" oder "eher wichtig" ansehen (Frage: Für wie wichtig schätzen Sie die folgenden Handlungsfelder des Klimaschutzes ein? Sollte in diesen Bereichen etwas für den Klimaschutz unternommen werden?), Antworten von 230 Befragten

Verteilung der Antworten im Diagramm der Abbildung 2

  • Regionaler und umweltfreundlicher Konsum: 90 Prozent
  • Industrie: 89 Prozent
  • Sensibilisierung für das Thema Klimaschutz, Klima- und Umweltbildung: 85 Prozent
  • Mobilität (Radverkehr, E-Mobilität, Öffentlicher Personennahverkehr): 83 Prozent
  • Erzeugung erneuerbarer Energien (z. B. Photovoltaik, Fernwärme, Windenergie): 89 Prozent
  • Gebäude im Landkreis (z. B. energetische Sanierung, Photovoltaik, nachhaltiges Bauen): 84 Prozent
  • Land-, Wald- und Forstwirtschaft: 91 Prozent
  • Ernährung (zu Hause, in Kantinen, in der Gastronomie): 81 Prozent

Dass sich der Landkreis Klimaschutzziele setzt, wurde von einer überwiegenden Mehrheit als sehr wichtig (63 Prozent), von 23 Prozent als wichtig bezeichnet. Nur 4 Prozent fanden dies gar nicht wichtig, 10 Prozent nicht wichtig. Diese Ziele sollten, so die große Mehrheit der Befragten, analog zu den Bundeszielen gesetzt sein, also eine Klimaneutralität bis 2045 angestrebt werden.

Verteilung der Antworten (217 Antworten insgesamt): Gar nicht wichtig: 4 Prozent; Nicht wichtig: 10 Prozent; Wichtig: 23 Prozent; Sehr wichtig: 63 Prozent Abbildung 3: Verteilung der Antworten auf die Frage "Für wie wichtig halten Sie es, dass der Landkreis sich Klimaschutzziele setzt?", 217 Antworten insgesamt

Verteilung der Antworten im Diagramm der Abbildung 3

  • Gar nicht wichtig: 4 Prozent
  • Nicht wichtig: 10 Prozent
  • Wichtig: 23 Prozent
  • Sehr wichtig: 63 Prozent
Verteilung der Antworten (218 Antworten insgesamt): Weiß nicht: 1; Ja, auf jeden Fall: 133; Eher ja: 36; Eher nein: 28; Nein, auf keinen Fall: 20 Abbildung 4: Verteilung der Antworten auf die Frage "Sollte sich der Landkreis verbindliche Klimaschutzziele analog zur Bundespolitik setzen und so anstreben, bis spätestens 2045 klimaneutral zu sein?", 218 Antworten insgesamt

Verteilung der Antworten im Diagramm der Abbildung 4

  • Weiß nicht: 1
  • Ja, auf jeden Fall: 133
  • Eher ja: 36
  • Eher nein: 28
  • Nein, auf keinen Fall: 20

Die Umfrage sollte außerdem Ideen zu möglichen Klimaschutzmaßnahmen erheben sowie zu einer Auswahl von Ideen untersuchen, wie groß das Interesse daran ist und was die Befragten jetzt schon für den Klimaschutz unternehmen. Auf die Frage „Welche der folgenden Aktivitäten unternehmen Sie selbst schon für den Klimaschutz?“ wurde am häufigsten ausgewählt, dass die Befragten LED-Lampen nutzten, bewusst energieeffiziente Haushaltsgeräte kauften und diese energiesparend einsetzten und dass sie Recyclingprodukte nutzten und versuchten, Müll zu vermeiden.

Auf die Frage, welche Angebote sie nutzen würden, wenn diese in ihrer Umgebung neu eingeführt oder ausgeweitet würden, wurden Geschäfte mit regionalen Lebensmitteln am häufigsten gewählt. Informationen zum Klimawandel in der Region, Fördermittelberatung für eigene Klimaschutzprojekte, Reparaturcafés und Einrichtungen zum Leihen von Gegenständen erfreuten sich ebenfalls großer Beliebtheit.

Verteilung der Antworten: Informationen zum Klimawandel in der Region: 48,68 Prozent; (Weitere) Läden mit regionalen Lebensmitteln: 75,66 Prozent; Energieberatung zu Hause / Energiespartipps: 30,69 Prozent; Fördermittelberatung für eigene Klimaschutzprojekte: 52,38 Prozent; Reparaturcafé: 52,91 Prozent; "Leihladen" zum Ausleihen von Alltagsgegenständen: 52,91 Prozent, Carsharing: 41,80 Prozent; Lastenradverleih: 32,28 Prozent, Fahrradverleih: 17,99 Prozent Abbildung 5: Verteilung der Antworten auf die Frage "Welche dieser Angebote würden Sie nutzen, wenn diese in Ihrer Nähe neu eingeführt oder ausgeweitet würden?"

Verteilung der Antworten im Diagramm der Abbildung 5

  • Informationen zum Klimawandel in der Region: 48,68 Prozent
  • (Weitere) Läden mit regionalen Lebensmitteln: 75,66 Prozent
  • Energieberatung zu Hause / Energiespartipps: 30,69 Prozent
  • Fördermittelberatung für eigene Klimaschutzprojekte: 52,38 Prozent
  • Reparaturcafé: 52,91 Prozent
  • "Leihladen" zum Ausleihen von Alltagsgegenständen: 52,91 Prozent
  • Carsharing: 41,80 Prozent; Lastenradverleih: 32,28 Prozent
  • Fahrradverleih: 17,99 Prozent

Zusätzlich wurden einige offene Fragen gestellt. So gab es einige Möglichkeiten, Probleme im Landkreis zu benennen oder Ideen für Lösungen einzubringen. Diese wurden mit den Ergebnissen der Bürgerveranstaltung und der Expertenworkshops abgeglichen und sind soweit möglich und im Handlungsspielraum des Landkreises in die Entwicklung der Maßnahmen eingeflossen. An dieser Stelle werden sie jedoch nicht im Detail ausgewertet. Daneben gab es einige Fragen zum sozio-ökonomischen Hintergrund der Befragten, um einschätzen zu können, wer den Fragebogen beantwortet hat. Die Analyse dessen zeigt, dass vor allem Personen mittleren Alters teilnahmen (26- bis 55-jährige). Personen unter 16 oder über 64 waren nur sehr gering vertreten. Personen über 75 waren nicht vertreten. Es nahmen etwas mehr weibliche Personen teil als männliche, wobei entsprechende Frage von vielen Teilnehmenden nicht beantwortet wurde. Auf die Wohnorte bezogen waren alle Ämter, Städte und amtsfreien Gemeinden vertreten, wenn auch unterschiedlich stark.

Datum: 6. Dezember 2021