Igel gefunden - Was tun?

Herbstzeit ist Igelzeit – und immer wieder taucht die Frage auf: Darf ich einen Igel mitnehmen? Muss ich helfen? Oder lieber in Ruhe lassen?

Der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) lebt bei uns in Europa und steht gemäß Bundesartenschutzverordnung unter besonderem Schutz. Das heißt: Igel dürfen nur dann mitgenommen werden, wenn sie wirklich Hilfe brauchen – und auch nur vorübergehend und in Absprache mit Fachleuten.

Wie erkennt man, ob ein Igel Hilfe braucht?

Nicht jeder Igel braucht Hilfe. In folgenden Fällen ist Unterstützung erforderlich:

• Verwaiste Säuglinge (geschlossene Augen/Ohren, tagsüber außerhalb des Nestes) – möglichst Nest suchen und zurücklegen
• Verletzte, kranke oder stark unterernährte Tiere
• Jungtiere, die Anfang November unter 600g wiegen
• Igel, die bei Frost oder Schnee aktiv sind

Wichtig: Immer erst Rücksprache mit Fachleuten halten. Falsche Hilfe kann mehr schaden als nützen.

Wenn Hilfe nötig ist – hier gibt es Unterstützung:

• Igelstation Frankfurt/Oder
  • Telefon: 0335 6802257
• Tierstation Matzke Fürstenwalde/Spree
  • Telefon: 03361 367889
• Tierarztpraxis Rödiger Berlin Reinickendorf
  • Telefon: 030 4127357
• Freie Universität Berlin
  • Telefon: 030 83862356
• Wildtierhilfe- Potsdam e.V.
  • Telefon: 0176-22792833
• Gnadenhof und Wildtierrettung Oranienburg
  • Telefon: 0162-3177177

Weitere Informationen & fachkundige Tipps:

• www.pro-igel.de
• bund-naturschutz.de/igel

Gut zu wissen: Der Braunbrustigel wird bis zu 30 cm lang, 1,5 kg schwer und kann bis zu sieben Jahre alt werden – erreicht dieses Alter aber selten. Seine Feinde sind unter anderem Uhu, Dachs und Marder, vor allem jedoch der Mensch durch Autos, Mähroboter und Gifte. Igel sind Fleischfresser und ernähren sich von Insekten, Würmern, kleinen Tieren und Eiern.

Zwischen November und März halten sie Winterschlaf und brauchen dafür ausreichend Fettreserven: Mitte Oktober mindestens 400 g, Anfang November rund 600 g. Wegen milder Herbsttemperaturen kommt es häufiger zu späten Würfen, deren Jungtiere den Winter oft ohne Hilfe nicht überleben.