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Maul- und Klauenseuche im Nachbarlandkreis Märkisch-Oderland ausgebrochen – Wachsamkeit auch im Landkreis Oder-Spree geboten

Wasserbüffel mittoig im Bild. © Ralf Hüsges In einem Bestand von Wasserbüffeln in Märkisch-Oderland ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen.

Drei Wasserbüffel, die am Donnerstag, den 9. Januar auf einer Weide in Hönow in Märkisch-Oderland verendeten, waren mit der Maul- und Klauenseuche infiziert. Dies bestätigte am heutigen Freitag das Friedrich-Loeffler-Institut, das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit. 

Als erste Maßnahme ist um den Ausbruchsbestand ein etwa drei Kilometer großer Sperrkreis sowie eine zehn Kilometer große Überwachungszone eingerichtet worden. Betroffen sind dadurch zusätzlich die Landkreise Barnim und Oder-Spree sowie die Stadt Berlin. Des weiteren wurden alle elf Wasserbüffel des Hönower Bestandes vorsorglich getötet.

Aktuell laufen am Friedrich-Loeffler-Institut weitere Untersuchungen zur genaueren Bestimmung des Virus, da die Ursache für die Infektion noch unklar ist. Ein Team aus Forschenden unterstützt die Ausbruchsuntersuchungen vor Ort.

Frank Steffen, Landrat des Landkreises Oder-Spree: „Seit der ersten Minute des Bekanntwerdens stehen wir in engem Kontakt mit dem Landkreis Märkisch-Oderland. Unser Veterinäramt analysiert unter Führung der Amtsleiterin Petra Senger die Situation und trägt alle notwendigen Informationen zusammen. Das Krisenzentrum mit einem Team aus Tierärztinnen und Ärzten ist aktiviert. Wir sind vor der Lage.“

Petra Senger, Leiterin des Amtes für Landwirtschaft, Veterinär- und Lebensmittelüberwachung: „Wir appellieren an alle Tierhalter und Landwirte in der Region, wachsam zu sein und bei Verdacht auf Symptome der Maul- und Klauenseuche umgehend das Veterinäramt zu informieren.“ Weitere Maßnahmen und Informationen für den Landkreis Oder-Spree werden umgehend nach Verfügbarkeit bekannt gegeben.

Um die Tierseuche einzudämmen, hat Franka Mittelstädt, Brandenburgs Ministerin für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz am Freitag eine Eilverordnung erlassen: Der Transport und Handel von Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen und Kameliden ist für 72 Stunden im ganzen Land Brandenburg verboten. Gleiches gilt für in den Tierhaltungsbetrieben von diesen Tieren gewonnenen Körpern oder Tierkörperteilen und Gülle. Somit sind Schlachtbetriebe und der Einzelhandel davon nicht betroffen. Verstöße können als Ordnungswidrigkeit geahndet werden. Die Verordnung tritt am Sonnabend, den 11. Januar 2025 in Kraft und gilt 72 Stunden.

Zum Hintergrund: Die Maul- und Klauenseuche ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Klauentieren wie Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen. Auch viele Zoo- und Wildtiere können daran erkranken. Es gibt keine Behandlungsmöglichkeit für erkrankte Tiere. Ist in einem Betrieb auch nur ein Tier erkrankt, müssen alle Klauentiere getötet und unschädlich beseitigt werden. Den letzten Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Deutschland gab es 1988 in Niedersachsen.

Datum: 10. Januar 2025